Prävention

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"Willst Du den Körper Heilen, Musst Du zuerst die Seele Heilen." Platon

Unsere Gesundheit lässt sich mit einem Kapital vergleichen, das wir vermehren oder verspielen können: Ist das Kapital verspielt, werden wir krank. Um in diesem Bild zu bleiben: Eine Krankheit macht uns darauf aufmerksam, dass unser Gesundheitskapital aufgebraucht ist und dass es Zeit, vielleicht hohe Zeit ist, dieses Kapital wieder aufzufüllen und zu vermehren. Ziel dieses Trainings ist es, Ihnen geeignete Wege aufzuzeigen, wie Sie Ihr Gesundheitskapital wieder auffüllen können.


Wir werden verschiedene Wege gehen. Einige Wege werden Ihnen vertraut und bekannt sein, andere neu und ungewohnt. Versuchen Sie herauszufinden, auf welchen Wegen Sie am schnellsten Ihr Gesundheitskonto auffüllen können.
Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Wege ausprobieren und Ihre eigenen Erfahrungen sammeln.Wir wollen in diesem Training auf folgenden verschiedenen Wegen an der Stärkung unserer Gesundheit arbeiten:

  • Entspannungsübungen
  • Übungen zur Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems
  • Arbeit an Einstellungen, Formulieren von Lebenszielen
  • Beschäftigung mit Dingen, die Freude machen
  • Körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, gesunder Schlaf

Diese Aufzählung stellt keine Reihenfolge nach Wichtigkeit dar. Es sind vielmehr wichtige Bereiche, die uns während des Kurses immer wieder beschäftigen werden. Diese Bereiche wurden von dem amerikanischen Ehepaar SIMONTON für ihre Krebspatienten als von besonderer Wichtigkeit benannt, wenn es darum geht, zusätzlich zu einer medizinischen Versorgung die Lebensqualität und die körpereigene Immunabwehr der Patienten zu stärken. 

  1. Entspannungsübungen
    Entspannungsübungen spielen in unserem Gesundheitstraining in verschiedener Hinsicht eine wichtige Rolle. Zunächst gleichen Entspannungsübungen den täglichen Stress am besten aus, so dass er nicht krankheits
    wirksam werden kann. Oft genügen einige Minuten der Entspannung, um uns wieder in eine ausgeglichenere Stimmungslage zuversetzen.
    Zum anderen bringt uns jede Entspannungsübung in Kontakt mit unseren seelischen Bereichen, so dass wir in der Entspannung die Möglichkeit haben, durch mentale Vorgänge, durch formelhafte Vorsätze oder bloße Vorstellungen und Bilder unsere Einstellungen, Vorsätze oder Ängste zu beeinflussen. Darüber hinaus dienen uns Entspannungsübungen immer auch zum Einleiten einer jeden Vorstellungsübung. Der Grund dafür ist, dass wir im entspannten Zustand viel aufnahmefähiger und bereiter als im normalen Wachzustand sind, die zu uns selbst gesprochenen formelhaften Vorsätze und sonstigen positiven
    mentalen Prozesse zu behalten, zu speichern oder, wie wir auch sagen könnten, zu „lernen“. In unserem Kurs werden wir das Autogene
    Training als Entspannungsverfahren vermitteln, da wir in unserer Arbeitsgruppe umfangreiche Erfahrungen damit gemacht haben und die gesundheitlich positive Wirkung dieses Verfahrens vielfältig belegt ist.
  2. Das körpereigene Abwehrsystem
    Das körpereigene Abwehrsystem spielt bei der Überwindung von Infekten und bei der Kontrolle von krankhaften Prozessen im Körper eine entscheidende Rolle. Die zum Immunsystem gehörenden weißen Blutzellen greifen kranke Zellen und eingedrungene Viren und Bakterien gezielt an und vernichten sie.
    Unser Immunsystem arbeitet umso zuverlässiger, je seelisch stabiler wir sind.
    Das Abwehrsystem arbeitet autonom und lässt sich nicht direkt durch unseren Willen beeinflussen. Und doch ist eine Einflussnahme möglich, wenn wir Vorstellungen, mentale Bilder und gerichtete Phantasien einsetzen,
    wie es in den Vorstellungsübungen dieses Trainings geschieht.
  3. Arbeit an Einstellungen, Formulieren von Lebenszielen
    Unser Leben, insbesondere auch unsere Gesundheit, wird von unseren Einstellungen zum Leben und zu uns selbst sehr beeinflusst. Wenn ich von mir selbst die Meinung habe, ein Pechvogel zu sein, werde ich auch tatsächlich häufiger Pech haben als ein Mensch, der sich selbst für einen Glückspilz hält. Wenn ich daher erkenne, dass bestimmte meiner Einstellungen für mich schädlich sind, ist esratsam, diese Einstellungen zu korrigieren. Wie sich eigene Einstellungen erkennen undevtl. verändern lassen, werden wir bei ver
    schiedenen Themen dieses Übungsprogramms kennenlernen.
    Unsere Lebensenergie hängt auch sehr davon ab, ob wir wichtige Lebensaufgaben zu erfüllen haben, ob wir gebraucht werden, ob wir
    klar wissen, wofür wir leben. Menschen, die bei Erreichen der Altersgrenze
    aus dem Berufsleben ausscheiden und keine Lebensaufgabe mehr haben, sterben häufig im ersten Jahr des Ruhestandes.
    Auch der Bereich der Religiosität gehört hierher sowie Fragen, die unsere Vorstellungen vom Weiterleben nach dem Tod betreffen. Vielleicht hat Religiosität, in welcher Form auch immer, bzw. das Fehlen solcher Überzeugungen Einfluss auf unseren Wunsch, gesund zu werden oder gesund zu bleiben.
    Für jeden, der sich um mehr Gesundheit bemüht, kann es daher eine entscheidende Frage sein, welche Lebensziele für ihn wichtig sind und ob es vielleicht an der Zeit ist, bisherige Lebensziele zu überdenken.
  4. Beschäftigen mit Dingen, die Freude machen
    Unsere Lebensenergie, die wir für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit unbedingt benötigen, hängt sehr davon ab, ob uns unser Leben insgesamt Freude bereitet. Wenn wir ausschließlich Dinge tun, die keinen Spaß machen, die wir lediglich aus Pflichtbewusst sein heraus tun und die uns vielleicht nurÄrger bereiten, nimmt unsere Lebensfreude und Vitalität ab und unsere Krankheitsbereit
    schaft zu. Es ist daher besonders wichtig, öfter auch Dinge zu tun, die uns Freude bereiten, die uns Spaß machen, wo wir ausgelassen oder auch nur einfach vergnügt sind. Vielleicht müssenwir uns zunächst sogar ein wenig zu solchen
    Dingen überreden, weil sie zu uns Erwachsenen ja oft recht wenig zu passen scheinen. Und doch hat Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinn des Wortes sehr viel auch mit Freude, Begeisterung und Vitalität zu tun.
    Wir werden in diesem Training verschiedene Übungen durchführen, die uns mit der Zeit befähigen, unser Leben mit mehr Freude zu
    genießen.
  5. Ernährung, Bewegung, Schlaf Fehl- oder Mangelernährung kann uns matt
    und lustlos, ja depressiv und missgestimmt machen. Vollwertige Ernährung, ballaststoff reiche, eiweiß-, vitamin- und mineralstoffreiche Kost trägt sehr zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden bei.
    Unser Lebensgefühl hängt auch wesentlichvon unserer körperlichen Verfassung, unserer Spannkraft und einer gewissen Belastbarkeitab, ohne dass wir gleich Sportler sein müssen. Regelmäßige körperliche Bewegung, längereSpaziergänge in frischer Luft bis hin zum Sport können uns in einer positiven Weise
    stärken und vitalisieren. Die Lebensnotwendigkeit unseres natürlichen Nachtschlafes erlebt ein jeder, der sich unausgeschlafen an eine Arbeit macht: lustlos, müde und ohne Einfälle, mit erhöhtem Fehler- undUnfallrisiko sind wir nur „halbe“ Menschen – und wie ganz anders fühlen wir uns nach erholsam durchschlafener Nacht. Menschen auf weiten Reisen leiden unter den Folgen
    ihres zeitlich verschobenen Schlafes und brauchen danach mehrere Tage, bis sie sich wieder angeglichen haben.

orte der ruhe und der kraft

Bei dem Thema „Ort der Ruhe und Kraft“ geht es um Erfahrungen bzw. um Erlebnisse mit bestimmten Orten oder Plätzen, die uns ein Gefühl von Kraft, Sicherheit und Ruhe vermitteln. Erlebnisse am Meer, an einem Fluss oder Bach, an bestimmten Plätzen der eigenen Wohnung oder in der unmittelbaren Lebensumgebung. Vielleicht haben wir dieses Ruheerlebnis auch in bestimmten Räumen, in Kirchen oder Kapellen gehabt, oder sonst in der Natur, an einer Quelle oder unter einem bestimmten Baum. Wir wollen uns diese Erlebnisse recht deutlich und intensiv ins Bewusstsein bringen und das Gefühl der Stärkung und Beruhigung bewusstwahrnehmen. Und dabei kann es auch geschehen, dass ganz neue und überraschende Bilder und Erinnerungen in uns aufsteigen, Erlebnisse der Ruhe und der Kraft, an die wir schon lange nicht mehr gedacht haben.

Die KRaft der Bilder

Das Vergegenwärtigen solcher Bilder und Erinnerungen ist mit Veränderungen in unserem Körper verbunden: Die Biorhythmen Puls und Atmung verlangsamen sich, der Blutdruck sinkt etwas ab und der Körper befindet sich in einem Zustand der Regeneration.
Seelisch ergeht es uns so, als befänden wir uns tatsächlich an diesem Ort. Wir können Gefühle der Freude und Gelassenheit, der Vitalität oder der kraftvollen Ruhe empfinden und solche imaginären Erlebnisse können sich zu erstaunlicher Intensität steigern.
Naturvölker ebenso wie die versunkenen Hochkulturen der Menschheitsgeschichte haben von jeher bestimmte Plätze in der Natur aufgesucht und für heilig erklärt: Felsgrotten oder Berggipfel, Quellen oder Seen, einsam gelegene Haine oder auch exponierte Stellen über Städten oder an Häfen. Von Priestern oder Priesterinnen bewacht, waren sie Zentren der Gemeinsamkeit mit den Gottheiten, Orte der Genesung und Heilung, der inneren
Klärung und Stärkung. An alten Bäumen wurde Recht gesprochen, an bestimmten Orten wurde das Orakel befragt, das Pilgern zu bestimmten Plätzen war mit dem Glauben an Wohlergehen und Gesundheit im weiteren Leben verbunden. Kultische Handlungen, Initiationsrituale beim Eintritt in das Mannesalter, Bitt-Tänze um Regen, um eine Schwangerschaft oder den Sieg in einer Schlacht, Opfer für die Gottheiten – alles geschah an diesen heiligen Plätzen, von Priestern oder Schamanen, heiligen Frauen und Heilern ausgeführt oder beaufsichtigt. Viele dieser Plätze waren den Menschen soheilig, dass sich dort ganze Tempelbezirke bildeten, die nicht für jedermann zugänglich waren. Selbst die großen Kirchenbaumeister der romanischen und gotischen Basiliken bzw. Kathedralen haben den Ort, an dem eine neue Kirche errichtet werden sollte, sorgfältig
von kundigen Männern mit Erdpendeln und Wünschelruten auswählen lassen, damit „ein Segen“ auf dem ganzen Unternehmen liege.- Uns gegenwärtigen Menschen des aufgeklärten Computerzeitalters sind diese Empfindungen nicht mehr so vertraut, und doch hat fast jeder von uns eine Wahrnehmung dafür, ob wir uns an bestimmten Plätzen oder Orten wohlfühlen oder nicht. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf bestimmte Orte: Während den einen eine blühende Frühlingswiese oder ein Bachlauf, ein Berggipfel oder das Meer in seinen Bann zieht, ist es für den anderen vielleicht ein stiller Innenraum, eine Kapelle oder sonst ein „geweihter“ Ort, ein Tempelbezirk oder einekultische Opferstätte. Urlaubserinnerungen
werden wach und vermischen sich in der Phantasie wie im Traum mit unseren Alltagserfahrungen. Es ist daher wichtig, sich selbst für Eindrücke zu öffnen, die sich in uns formen und die wir vielleicht mit unserem rationalen Verstand im Wachzustand zurückweisen würden. In der Phantasie, während der Vorstellungsübung, kann sich uns die Kraft und Ruhe dieses Platzes oder Ortes mitteilen, gleichsam in uns übergehen – und wir kommen gestärkt und bereichert in unseren Alltag zurück.

Aufgabenplan

  • Welche bestimmte Übung der heutigen Sitzung hat mich besonders angesprochen?
  • An welchen Tagen und zu welcher Zeit werde ich mich erneut mit eben dieser Übung beschäftigen?
  • Welche äußeren Störeinflüsse muss ich dabei besonders beachten bzw. ausschalten?
  • Wie kann ich das Wertvolle dieser Übung in meinen Alltag einbeziehen?
  • Selbstkontrolle (kurz vor der nächsten Gruppensitzung auszufüllen):
  • Was von dem, was ich mir vorgenommen habe, konnte ich verwirklichen? und was nicht?
  • Was fiel mir besonders schwer, was besonders leicht?
  • Was hat mir große Freude gemacht?
  • Hatte ich mir zu viel vorgenommen?
  • Welche Zweifel sind mir gekommen? Und was will ich in der nächsten Sitzung fragen oder einbringen?