Unsere Gesundheit lässt sich mit einem Kapital vergleichen, das wir vermehren oder verspielen können: Ist das Kapital verspielt, werden wir krank. Um in diesem Bild zu bleiben: Eine Krankheit macht uns darauf aufmerksam, dass unser Gesundheitskapital aufgebraucht ist und dass es Zeit, vielleicht hohe Zeit ist, dieses Kapital wieder aufzufüllen und zu vermehren. Ziel dieses Trainings ist es, Ihnen geeignete Wege aufzuzeigen, wie Sie Ihr Gesundheitskapital wieder auffüllen können.
Wir werden verschiedene Wege gehen. Einige Wege werden Ihnen vertraut und bekannt sein, andere neu und ungewohnt. Versuchen Sie herauszufinden, auf welchen Wegen Sie am schnellsten Ihr
Gesundheitskonto auffüllen können.
Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Wege ausprobieren und Ihre eigenen Erfahrungen sammeln.Wir wollen in diesem Training auf folgenden verschiedenen Wegen an der Stärkung unserer Gesundheit
arbeiten:
Diese Aufzählung stellt keine Reihenfolge nach Wichtigkeit dar. Es sind vielmehr wichtige Bereiche, die uns während des Kurses immer wieder beschäftigen werden. Diese Bereiche wurden von dem
amerikanischen Ehepaar SIMONTON für ihre Krebspatienten als von besonderer Wichtigkeit benannt, wenn es darum geht, zusätzlich zu einer medizinischen Versorgung die Lebensqualität und die
körpereigene Immunabwehr der Patienten zu stärken.
Bei dem Thema „Ort der Ruhe und Kraft“ geht es um Erfahrungen bzw. um Erlebnisse mit bestimmten Orten oder Plätzen, die uns ein Gefühl von Kraft, Sicherheit und Ruhe vermitteln. Erlebnisse am
Meer, an einem Fluss oder Bach, an bestimmten Plätzen der eigenen Wohnung oder in der unmittelbaren Lebensumgebung. Vielleicht haben wir dieses Ruheerlebnis auch in bestimmten Räumen, in Kirchen
oder Kapellen gehabt, oder sonst in der Natur, an einer Quelle oder unter einem bestimmten Baum. Wir wollen uns diese Erlebnisse recht deutlich und intensiv ins Bewusstsein bringen und das Gefühl
der Stärkung und Beruhigung bewusstwahrnehmen. Und dabei kann es auch geschehen, dass ganz neue und überraschende Bilder und Erinnerungen in uns aufsteigen, Erlebnisse der Ruhe und der Kraft, an
die wir schon lange nicht mehr gedacht haben.
Das Vergegenwärtigen solcher Bilder und Erinnerungen ist mit Veränderungen in unserem Körper verbunden: Die Biorhythmen Puls und Atmung verlangsamen sich, der Blutdruck sinkt etwas ab und der
Körper befindet sich in einem Zustand der Regeneration.
Seelisch ergeht es uns so, als befänden wir uns tatsächlich an diesem Ort. Wir können Gefühle der Freude und Gelassenheit, der Vitalität oder der kraftvollen Ruhe empfinden und solche imaginären
Erlebnisse können sich zu erstaunlicher Intensität steigern.
Naturvölker ebenso wie die versunkenen Hochkulturen der Menschheitsgeschichte haben von jeher bestimmte Plätze in der Natur aufgesucht und für heilig erklärt: Felsgrotten oder Berggipfel, Quellen
oder Seen, einsam gelegene Haine oder auch exponierte Stellen über Städten oder an Häfen. Von Priestern oder Priesterinnen bewacht, waren sie Zentren der Gemeinsamkeit mit den Gottheiten, Orte
der Genesung und Heilung, der inneren
Klärung und Stärkung. An alten Bäumen wurde Recht gesprochen, an bestimmten Orten wurde das Orakel befragt, das Pilgern zu bestimmten Plätzen war mit dem Glauben an Wohlergehen und Gesundheit im
weiteren Leben verbunden. Kultische Handlungen, Initiationsrituale beim Eintritt in das Mannesalter, Bitt-Tänze um Regen, um eine Schwangerschaft oder den Sieg in einer Schlacht, Opfer für die
Gottheiten – alles geschah an diesen heiligen Plätzen, von Priestern oder Schamanen, heiligen Frauen und Heilern ausgeführt oder beaufsichtigt. Viele dieser Plätze waren den Menschen soheilig,
dass sich dort ganze Tempelbezirke bildeten, die nicht für jedermann zugänglich waren. Selbst die großen Kirchenbaumeister der romanischen und gotischen Basiliken bzw. Kathedralen haben den Ort,
an dem eine neue Kirche errichtet werden sollte, sorgfältig
von kundigen Männern mit Erdpendeln und Wünschelruten auswählen lassen, damit „ein Segen“ auf dem ganzen Unternehmen liege.- Uns gegenwärtigen Menschen des aufgeklärten Computerzeitalters sind
diese Empfindungen nicht mehr so vertraut, und doch hat fast jeder von uns eine Wahrnehmung dafür, ob wir uns an bestimmten Plätzen oder Orten wohlfühlen oder nicht. Menschen reagieren sehr
unterschiedlich auf bestimmte Orte: Während den einen eine blühende Frühlingswiese oder ein Bachlauf, ein Berggipfel oder das Meer in seinen Bann zieht, ist es für den anderen vielleicht ein
stiller Innenraum, eine Kapelle oder sonst ein „geweihter“ Ort, ein Tempelbezirk oder einekultische Opferstätte. Urlaubserinnerungen
werden wach und vermischen sich in der Phantasie wie im Traum mit unseren Alltagserfahrungen. Es ist daher wichtig, sich selbst für Eindrücke zu öffnen, die sich in uns formen und die wir
vielleicht mit unserem rationalen Verstand im Wachzustand zurückweisen würden. In der Phantasie, während der Vorstellungsübung, kann sich uns die Kraft und Ruhe dieses Platzes oder Ortes
mitteilen, gleichsam in uns übergehen – und wir kommen gestärkt und bereichert in unseren Alltag zurück.
Aufgabenplan